Start in Bad Tölz, Oberland

In der Nähe der Straßenbrücke setzen wir am Parkplatz P4 ein. Nun geht es eher gemütlich in Richtung Stausee und wir haben Zeit uns aufeinander abzustimmen. Vor allem die Bootsführer treiben nun Ihre Crew an, da das Wasser nun fast keine Fahrt mehr bietet. Dies ist eine gute Gelegenheit, das Ruderteam zu formen und die Kommandos zu üben. Nach circa einem Kilometer müssen wir aussteigen, denn am Wehr geht es nicht weiter und für die Boote gibt es eine Rollenbahn zum Transport.

Hier haben wir Zeit für eine erste Pause. Die Boote müssen nun über eine betonierte Böschung hinuntergetragen werden. Das steile Betonufer erfordert schon die gesamte Aufmerksamkeit, da hier der Einstieg nicht so leicht fällt wie im Zentrum von Bad Tölz. Die Isar führt ab hier ein leichtes Wildwasser, ist aber nicht tückisch. Spätestens hier kann es zu Enterungen oder Spritzattacken kommen. Man fährt ja schließlich nicht allein.

Das glasklare Wasser schimmert türkis und gibt den Blick auf die hellen Kieselsteine im Flussbett frei. Dichter Wald säumt die Ufer. Schaut man sich um, runden Berge das Panorama ab. Die Isar bietet eigentlich nur Fun pur und leider wird sie mit allem was irgendwie schwimmt befahren. Vom 30 Euro Schlauchboot bis zum Kajak ist alles vertreten, wobei man dringend von nicht wildwassertauglicher Ausrüstung abraten sollte.

Mittags suchen wir uns eine der zahlreichen Kiesbänke und bauen unsere Brotzeit auf. In der Regel gibt es Kartoffelkas, Obaztn und verschiedene Handwürst. Da wir uns in einem Landschaftsschutzgebiet befinden, kommt auch kein Grill zum Einsatz. Sämtlicher Müll muß sowieso wieder mit an Bord. Hier haben wir natürlich schon die ganze Zeit eine Getränkeversorgung mit Bier, Wasser und Limo. Sämtliche Flaschen haben einen Schraub- oder Ploppverschluß, denn der Gummi der Boote verträgt keine Kronkorken.

Nun wird es aber Zeit für die Weiterfahrt und die Isar fordert vermehrt die absolute Aufmerksamkeit. Strom- und Engstellen, sowie zahlreiche Kurven prägen nun das Bild.

Die Ufer und die Kiesbänke sind nun öfters mit FKK'lern bevölkert. Man sollte die Kiesbänke meist rechts umfahren, denn der niedrige Wasserstand kann die Crew zum aussteigen zwingen und das Boot tragen macht auch keinen Spaß. Ich muß mich natürlich korrigieren, denn für die anderen Boote ist es eine klasse Belustigung.

Am Anfang des letzten Drittel (speziell Ascholinger Au) ist die Isar wieder ein kompletter Wildfluss und benötigt keine Renaturisierung. Man merkt es auch daran, dass hier jedes Jahr ein anderer extrem enger Weg durch aufgetürmte Bäume sich findet. Anschließend geht es wieder gemütlicher weiter und der Zusammenfluss von Loisachkanal und Isar kündet vom Ende.

In Wolfratshausen verlässt unsere Gesellschaft den Fluss an der Marienbrücke, die rechter Hand durch ein blaues Ausstiegsschild angekündigt wird. Nur wenige fahren hier weiter bis Grünwald, denn der Charakter des Flusses ändert sich drastisch. Er ist verbaut und fließt zäh Richtung München, denn dies ist die Fahrtstrecke der Isarflößer.

Ende in Wolftratshausen, Marienbrücke